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Welt

Anteil der vorehelichen Gesundheitsuntersuchungen in China wieder gestiegen

#Asien Kompakt l 2021-05-26

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

Der Anteil der Paare in China, die sich einer vorehelichen gesundheitlichen Untersuchung unterziehen, ist auf 62,4 Prozent gestiegen. Sechs von zehn Paaren, die heiraten möchten suchen vor der Hochzeit einen Arzt auf, um sich auf eventuelle Infektionskrankheiten untersuchen zu lassen. Viele chinesische Frauen im heiratsfähigen Alter sind gegenüber einer solchen Untersuchung jedoch negativ eingestellt. Über die Hälfte will sich nicht untersuchen lassen. 


Die Nationale Gesundheitskommission der Volksrepublik teilte neulich mit, dass der Anteil der Paare, die sich einer vorehelichen Gesundheitsuntersuchung unterziehen, kontinuierlich zunehme. Zu dem Trend habe beigetragen, dass in 22 Provinzen diese Untersuchungen kostenfrei sind. Die kumulierte Zahl der Schwangeren, die Folsäure einnehmen betrug über 100 Millionen und der Anteil der Schwangeren, die einen Bluttest auf Trisomie 21 machten, nahm in den zehn Jahren seit 2010 von 20 Prozent auf 77 Prozent zu. 


Seit 1986 war es in China eine unabdingbare Voraussetzung für die Registrierung einer Eheschließung, dass ein angehendes Ehepaar sich vor der Hochzeit ärztlich untersuchen ließ. Damit sollte Geburtsfehlern und angeborenen Krankheiten bei Neugeborenen vorgebeugt werden. In den seit Oktober 2003 gültigen Regelungen zur Eheschließungsregistrierung wurde diese Verpflichtung jedoch aufgehoben. Seitdem verringerte sich die Zahl der Paare, die sich freiwillig ärztlich untersuchen ließen, außerordentlich schnell. Bis 2004 fiel die Quote der vorgenommenen Untersuchungen auf 2,7 Prozent. 


Seit dieser Zeit stieg auch der Anteil an Neugeborenen mit Geburtsfehlern markant an. Von 2003 bis 2014 nahm der Anteil der Babys mit Missbildungen um 21 Prozent zu. Chinas Regierung war alarmiert. Sämtliche relevanten Behörden wurden dafür mobilisiert, die Untersuchungsquote anzuheben. Das Engagement fruchtete. 2017 stieg die Quote des vorehelichen Gesundheitschecks auf über 60 Prozent. Die Sterberate von Neugeborenen schrumpfte im Vergleich zu 2015 um 33,3 Prozent. 


Angesichts des positiven Resultats werden Stimmen laut, die eine Wiedereinführung der Pflicht zur vorehelichen Untersuchung forderten. Eine Studie des chinesischen Gesundheitsamtes ergab allerdings, dass 87 Prozent der jungen Menschen die ärztliche Untersuchung als nicht notwendig betrachten. Über 60 Prozent der Frauen verweigerten eine Untersuchung. 

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