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Unter japanischen Top-Politikern werden Stimmen laut, die eine Absage der Olympischen Spiele in Tokio ab Juli fordern. 

Der Vorsitzende der oppositionellen Konstitutionell-Demokratischen Partei Yukio Edano vertritt die Meinung, dass unter den gegenwärtigen Umständen eine Austragung der Olympischen Spiele nicht möglich sei. Edano sagte, es sei nicht miteinander vereinbar, einerseits für den Schutz von Menschenleben einzutreten und andererseits Olympische Spiele zu veranstalten. Eine Entscheidung könne nicht länger aufgeschoben werden.

Premierminister Yoshihide Suga hält trotz scharfer Kritik an den Plänen fest, die Olympischen Spiele durchzuziehen. Suga sagte, das IOC habe beschlossen, dass die Olympiade stattfinde und auch die Teilnehmerländer hätten dies bestätigt. Japan werde sein Bestes tun, um das Leben und die Gesundheit der Menschen zu schützen und ein sicheres Sportfest zu realisieren, sagte der Regierungschef im Parlament. Er äußerte sich jedoch nicht konkret darüber, wie die Sicherheit der Bürger gewährleistet werden könne. 

Die Abgeordnete der Konstitutionell-Demokratischen Partei Renho sagte, es könne für Japans Regierungschef nur eine Antwort geben, und zwar dass der Schutz des Lebens der Bürger Priorität habe. 

Ein politischer Berater Sugas brachte das Fass zum Überlaufen durch eine über SNS geäußerte Bemerkung, es wäre lächerlich, angesichts der gegenwärtigen Infektionslage die Olympiade abzusagen. Der Leiter des Kabinettssekretariats Kato Katsunobu sagte, dies sei nur eine persönliche Meinung, die keiner Antwort bedürfe. 

Die japanische Regierung lässt die Absicht erkennen, in den nächsten Tagen den Corona-Notstand aufzuheben und die Bevölkerung auf die olympischen Spiele einzustimmen. Experten sind jedoch der Meinung, dass für eine Aufhebung des Notstands strengere Kriterien angewendet werden müssten.