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Welt

Thailand heißt LGBTQ+-Reisende willkommen

#Asien Kompakt l 2023-06-13

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

Laut der japanischen Tageszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ unterstützt das thailändische Fremdenverkehrsamt im Juni, dem Monat der sexuellen Minderheiten, die an verschiedenen Orten des Landes stattfindenden LGBTQ-Veranstaltungen. Am 4. Juni nahmen rund 50.000 Menschen an der Bangkok Pride-Parade teil. In diesem Monat sind in führenden Städten Thailands wie Phuket, Pattaya und Chiang Mai weitere LGBTQ-Feste geplant. Das thailändische Fremdenverkehrsamt unterstützt diese Veranstaltungen nicht nur finanziell, sondern leistet auch bei PR-Arbeiten Hilfe. 


Thailand war schon als LGBTQ-freundliche Nation Südostasiens bekannt. Es ist aber das erste Mal, dass die Regierung öffentlich Veranstaltungen für sie unterstützt. Dies bedeutet, dass die Regierung das große Wachstumspotenzial der auf LGBTQ+ abzielenden Tourismusindustrie erkannt hat. Thailand ist ein vom Tourismus abhängiges Land, so dass der Tourismus 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Durch die Corona-Pandemie in den letzten Jahren litt nicht nur das Tourismusgeschäft, sondern die gesamte Konjunktur Thailands. Nun scheint die thailändische Regierung durch das aktive Anziehen von LGBTQ-Reisenden die Konjunktur ankurbeln zu wollen. 


In der Tat sind LGBTQ-Reisende wichtige Kunden der Reisebranche. Nach der Marketingagentur Out Now Consulting mit Sitz in den Niederlanden betragen die jährlichen Konsumausgaben der LGBTQ-Reisenden rund 200 Milliarden US-Dollar. Es gibt auch die Analyse, dass die Ausgaben der LGBTQ-Reisenden jährlich um 8 Prozent steigen, während die entsprechenden Ausgaben der Nicht-LGBTQ-Reisenden um 3,8 Prozent nach oben klettern. LGBTQ-Reisende, die Thailand besuchen, öffnen auch für andere Industriebereiche außer dem Tourismus gern ihren Geldbeutel. Dazu zählen vor allem die Bereiche Medizin und Schönheitspflege. 


Die internationale Gesellschaft für ästhetisch-plastische Chirurgie rechnet damit, dass der Wert der Industrie für Geschlechtsumwandlung und Hormontherapie in Thailand bei über 1 Milliarde Dollar im Jahr liegt. Thailand setzt sich auch aktiv für LGBTQ-bezogene Softpower-PR-Arbeiten ein. Im vergangenen Jahr hat das Exportvolumen von thailändischen Boys Love-Dramen die Marke von 1,5 Milliarden Baht, rund 43,3 Millionen Dollar, überschritten. Das thailändische Handelsministerium bemüht sich darum, solche Exporte nach Südkorea, Japan und China zu erweitern. Ein Beamter des thailändischen Fremdenverkehrsamtes sagte der japanischen Zeitung gegenüber, die thailändische Regierung sei sich der Wichtigkeit der sexuellen Minderheiten bewusst. Sie werde weiter neue Ideen ausarbeiten, um ihrer Nachfrage gerecht zu werden. 

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