ⓒ YONHAP News Die thailändische Regierung hat entschieden, 126 Kinder ethnischer Minderheiten an einer thailändischen Schule in ihr Heimatland Myanmar abzuschieben, und die Entscheidung wird von Akademikern und Bürgerorganisationen verurteilt. Laut einem Bericht von Bangkok Post vom 9. Juli müssen 126 Kinder ethnischer Minderheiten Myanmars, die die Thairath Wittaya 6 School besuchten, nach Myanmar zurückkehren.
Die Entscheidung erfolgte, nachdem im vergangenen Monat bei den Behörden vor Ort Beschwerden eingereicht wurden, dass eine große Gruppe ethnischer Kinder die kleine Schule mit lediglich insgesamt vier Mitarbeitern einschließlich von zwei Lehrern besucht. Die Behörden schickten daraufhin Schüler, die sich illegal in der Region aufhielten, zu einem Dorf in der Provinz Chiang Rai im Norden Thailands an der Grenze zu Myanmar. Dort sollen sie von ihren Eltern abgeholt werden.
Die Polizei erhob gegen den Leiter und die Lehrer der Schule Anklage mit der Begründung, dass sie ausländische Kinder dorthin gebracht und ihnen Unterschlupf gewährt hätten. Die Wissenschaftswelt und Bürgerorganisationen Thailands kritisieren die Entscheidung der Regierung als unangemessen. Darunee Paisanpanichkul, Assistenzprofessorin an der Universität Chiang Mai, sagt, die Provinzregierung solle den staatenlosen Kindern ID-Nummern erteilen und sie in das Bildungssystem aufnehmen. Denn alle Kinder in Thailand haben unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit Anspruch auf Bildung.
Weera Yooram, der ein Lernzentrum für ethnische und Einwandererkinder betreibt, sagt, viele Kinder ethnischer Minderheiten Myanmars werden für eine Ausbildung nach Thailand geschickt, und die Abschiebung der Kinder sei eine grausame Entscheidung, die sie dazu bringt, ihre Ausbildung aufzugeben. Seit dem Militärputsch im Februar 2021 in Myanmar unterdrückt das Militärregime den Widerstand. In diesem nationalen Durcheinander ist das öffentliche Bildungssystem zusammengebrochen. Aus den Randgebieten Myanmars, in denen hauptsächlich ethnische Minderheiten leben, flüchten viele aufgrund des verschärften Kampfes zwischen der Militärregierung und den Widerstandskräften über die Landesgrenze in die Nachbarländer.