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Welt

Junge Chinesen sammeln goldene Erbsen

#Asien Kompakt l 2023-07-18

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank
Gibt man auf Douyin, der chinesischen Version von TikTok, das Suchwort Jindoudou, goldene Erbsen, ein, findet man unzählige Kurzvideos, die junge Menschen zeigen, die kleine erbsenförmige Goldstücke sammeln und die Vorteile dieser Investition in goldene Bohnen erklären. Das Kaufen und Sammeln von goldenen Erbsen sind seit einiger Zeit bei jungen Chinesen in Mode. Die goldenen Bohnen kann man auch leicht auf großen Einkaufsplattformen wie Taobao und Jingdong kaufen. Mit Stand vom 14. Juli kostete eine goldene Bohne je Gramm 400 bis 500 Yuan, umgerechnet 56 bis 70 US-Dollar.

Die kleinen Goldstücke werden auch goldene Samen oder goldene Reiskörner genannt. Angesichts der steigenden Verkaufsmenge steigen auch die Banken in das Geschäft mit den goldenen Bohnen ein. Warum sind junge Chinesen nun vom Sammeln von goldenen Erbsen begeistert? Es hat vor allem damit zu tun, dass sie nicht so teuer sind und es sich deshalb um eine niedrigschwellige Goldanlage handelt. Anders als bei anderen Investitionen wie in Aktien und Fonds könne man zudem mit eigenen Augen die immer größer werdende Sammlung sehen, so dass man mehr Gefallen daran finden und größere Zufriedenheit verspüren kann. Ein weiterer Vorteil sei auch, dass keine zusätzlichen Kosten für die Goldverarbeitung wie bei goldenen Ringen oder Kröten anfallen.

Ein junger Jindoudou-Investor aus Peking sagte kürzlich der staatlichen Finanzzeitung Chinas „Securities Times“ gegenüber, er kaufe in guten wie in schlechten Zeiten immer goldene Erbsen, damit könne er sein Konsumverlangen befriedigen und schließlich Geld sparen. Wenn er die in seinem Krug angehäuften goldenen Erbsen sehe, spüre er ein großes Erfolgsgefühl und vergesse auch allen Stress.

Aus dem Jindoudou-Investitionsboom lässt sich schließen, dass die gegenwärtige schwache Binnennachfrage in China nicht schnell überwunden werden könnte. Junge Menschen, die Verlangen nach Konsum haben, aber nicht die Mittel dafür haben, kaufen nun kleine Goldstücke von relativ guter Liquidität und unterdrücken damit ihr Konsumverlangen. Dahinter stecke aber auch die düstere Lage, dass die Jugendarbeitslosigkeit in China im vergangenen Mai mit 20,8 Prozent einen Rekordstand erreicht hatte. Es sei nicht vorherzusehen, auf welche Weise die jungen Chinesen in naher Zukunft ihre Sorgen zum Ausdruck bringen werden.

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