Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Welt

Japanische Zeitung fordert von Regierung Eingeständnis über Massaker an Koreanern im Jahr 1923

#Asien Kompakt l 2023-09-12

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News
Die japanische Regierung behauptet, dass es keine offiziellen Aufzeichnungen in Bezug auf das Massaker an Koreanern in den Wirren nach dem großen Kanto-Erdbeben im Jahr 1923 gebe. Die Zeitung „Asahi Shimbun“ wies am 10. September in einem Leitartikel darauf hin, dass keine historische Tatsache jemals ausgelöscht werden sollte. Der Chefkabinettssekretär Hirokazu Matsuno sagte kürzlich auf einer Pressekonferenz, dass innerhalb der Regierung keine Aufzeichnungen gefunden wurden, die eine Feststellung der Fakten ermöglichen würden. Die Zeitung kritisiert, dass dies eine gefährliche Form des Geschichtsrevisionismus sei, der die Verantwortung der Regierung ohne ernsthafte Debatte unter den Teppich kehren möchte. 

In einem Bericht, der 2009 von einem Expertengremium des Central Desaster Management Council der Regierung veröffentlicht wurde, heißt es, dass damals Koreaner den größten Teil der Toten und Verletzten stellten. Matsuno sagte, dass der Bericht nicht der Haltung der Regierung in dieser Angelegenheit entspreche. Die Zeitung widerlegt auch diese Behauptung von Matsuno und schreibt, er solle den Grund darlegen, wenn er die Aussagen im Bericht des Rates, der gesetzlich vom Premierminister geleitet wird, ablehnt. 

"Asahi" unterstreicht, der Bericht sei eine respektable Aufzeichnung, die auf Dokumenten und Materialien des Militärs und der Polizei basiert, und fügt hinzu, dass es auch andere Aufzeichnungen gibt, die auf die Fakten des Massakers hinweisen. Die Regierung sollte den zuständigen Ministerien und Behörden die Anweisung geben, Dokumente zu überprüfen, um genaue Fakten zu ermitteln, und sich bei den Opfern entschuldigen. Damit nie wieder auf Diskriminierung und Vorurteilen beruhende Menschenrechtsverletzungen begangen werden, solle man sich über die Fakten informieren. 

Japan rief direkt nach dem großen Kanto-Erdbeben am 1. September 1923 das Kriegsrecht aus. In der japanischen Gesellschaft gelangten verschiedene falsche Gerüchte in Umlauf, und daraufhin wurden rund 6.000 ethnische Koreaner durch massive Übergriffe und Lynchmorde durch Polizei, Militär und Bürgerwehren getötet. In Japan finden an verschiedenen Orten Veranstaltungen zum Gedenken an die koreanischen Opfer des damaligen Massakers statt.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >