Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Welt

Südkoreanisch-chinesischer Dokumentarfilm über „Trostfrauen“ 6 Jahre nach Uraufführung in China erstmals in Japan vorgeführt

#Asien Kompakt l 2023-09-26

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ South China Morning Post
Ein in südkoreanisch-chinesischer Gemeinschaftsarbeit produzierter Dokumentarfilm über die chinesischen Opfer der Sexsklaverei durch die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg mit dem Titel „22“ wurde sechs Jahre nach seiner Uraufführung in China erstmals in Japan vorgeführt. Nach einem Bericht der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ wurde der Film am 18. September beim Kansai Queer Film Festival in Osaka gezeigt. Der Tag war der 92. Gedenktag für den Mukden-Zwischenfall von 1931, ein Sprengstoffanschlag japanischer Offiziere in der Mandschurei. Er gilt als Beginn der japanischen Invasion in China. 

Guo Ke, der Regisseur der Dokumentation, teilte mit, dass das Japan-Debüt des Films möglich wurde, weil ein in Japan studierender Chinese dem Organisationskomitee des Queerfilmfestivals den Film empfohlen habe. Die Dokumentation, bei der Südkorea für einen Teil der Produktionskosten aufkam und auch an der Planung und Produktion beteiligt war, schildert das tägliche Leben von chinesischen Überlebenden der japanischen Sexsklaverei während des Krieges. 

Der Titel „22“ steht für die 22 Opfer, die in dem 2014 gedrehten Film zu sehen sind. Der Film kam im August 2017 in China ins Kino und erwies sich als Überraschungserfolg. Rund 5,5 Millionen Menschen sahen sich den Film an, und die dadurch erzielten Einnahmen waren sechzigmal höher als die Produktionskosten von 3 Millionen Yuan, rund 410.600 Dollar. Der Film erhielt die Bewertung, dass er auf die in China relativ wenig behandelte Frage der Sexsklavinnen in China aufmerksam gemacht hat. Im Jahr 2018 wurde er auch in Südkorea in den Kinos gezeigt. 

Dem Forschungszentrum für Trostfrauen an der Shanghai Normal University zufolge wurden während des Zweiten Weltkrieges rund 400.000 Frauen aus Asien gezwungen, der japanischen Armee als „Trostfrauen“ zu dienen, und etwa die Hälfte davon waren Chinesinnen. Angaben des Zentrums am 18. September zufolge sind in China noch 10 Opfer am Leben. Unter den 22 in der Dokumentation gezeigten Opfern ist mit Stand von Ende August nur noch eine Frau am Leben.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >