ⓒ YONHAP News Seit vergangenem Monat steuern viele Rohingya, die aus ihrer Heimat Myanmar nach Bangladesch geflüchtet waren, von dort aus Indonesien an. Laut der indonesischen Nachrichtenagentur Antara am 10. Dezember kamen am Vortag erneut rund 300 Rohingya-Geflüchtete in Indonesien an, nachdem sie wochenlang auf dem Meer getrieben waren. Zwei Schiffe mit jeweils 180 und 135 Rohingya-Flüchtlingen erreichten an diesem Tag die Küste der Provinz Aceh, eines landete im Bezirk Pidie und das andere in der benachbarten Region Aceh Besar.
Die erschöpften Flüchtlinge ruhten sich am Strand aus und stärkten sich mit Getränken und Nahrung, die Bewohner ihnen reichten. Die Verwaltung des Bezirks Pidie gab jedoch zu erkennen, dass sie keine Maßnahmen für die Versorgung der Flüchtlinge ergreifen will. Demnach will sie keine Zelte bereitstellen oder für die Sicherung der Grundbedürfnisse der Flüchtlinge sorgen.
Seit dem 14. November haben rund 15.000 Flüchtlinge die indonesische Provinz Aceh erreicht. Die dortigen Anwohner wehren sich gegen deren Ansiedlung in der Provinz. Am 6. Dezember kam es auf einer Insel von Aceh bei einer Demonstration von rund 150 Bewohnern, die eine Umsiedlung der Flüchtlinge forderten, zu Zusammenstößen mit der Polizei.
Der indonesische Präsident Joko Widodo sagte kürzlich bei einer Pressekonferenz, dass die Regierung den Flüchtlingen vorübergehend helfen werde. Die Interessen der lokalen Gemeinschaft hätten jedoch Vorrang. Es liege die Vermutung nahe, dass Menschenhandel hinter dem jüngsten Anstieg der Rohingya-Bootsankünfte in Indonesien steckt. Die Regierung werde dies intensiv kontrollieren.