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Yoon Suk Yeol gewinnt Präsidentschaftswahl

2022-03-12

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Yoon Suk Yeol von der Oppositionspartei Macht des Volkes hat die Präsidentschaftswahl am Mittwoch gewonnen. Er siegte mit dem bisher geringsten Vorsprung seit der Wiedereinführung der direkten Präsidentschaftswahl in Südkorea im Jahr 1987.

  

Yoon ist ein Neuling in der Politik. Er hat weder als Abgeordneter noch als Wahlbeamter Erfahrung sammeln können. Er wurde 1960 geboren und studierte Jura an der Nationaluniversität Seoul. Anschließend wurde er Staatsanwalt. Er war Chef der Bezirksstaatsanwaltschaft Seoul Zentral und wurde 2019 von Präsident Moon Jae-in zum Chefstaatsanwalt ernannt.

  

2013 leitete Yoon die Sonderermittlungen in einem Fall zur Wahleinmischung durch den Geheimdienst NIS. Trotz Einwänden der Führung der Staatsanwaltschaft veranlasste er Durchsuchungen beim Geheimdienst. Er gehörte auch zum Team der Sonderstaatsanwaltschaft, das zum Verdacht der Korruption und des Amtsmissbrauchs gegen Ex-Präsidentin Park Geun-hye ermittelte.

  

Als Generalstaatsanwalt geriet Yoon Suk Yeol mit seinem Widerstand gegen Reformen der Staatsanwaltschaft immer wieder mit der Regierung in Konflikt. Auf Druck des Regierungslagers trat er vom Posten des Chefstaatsanwalts zurück und wurde dann aufgrund seiner hohen Beliebtheitswerte Präsidentschaftskandidat der konservativen Oppositionspartei Macht des Volkes. Mit dem Image des unbeugsamen Ermittlers gelang ihm der Machtwechsel.

  

Nach Meinung von Kritikern habe Yoon die Wähler der Mitte aber nicht für sich einnehmen können. Yoon gewann 16,39 Millionen Stimmen, knapp 48,6 Prozent aller Stimmen. Lee Jae-myung sicherte sich 16,14 Millionen und damit 47,8 Prozent aller Stimmen. Yoon gewann mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,73 Prozentpunkten.

  

Das knappe Ergebnis spiegelt die zunehmende Polarisierung in der Bevölkerung wider. Vor allem die Spaltung zwischen den Generationen wurde offenkundig. Die Wähler in ihren Vierzigern und Fünfzigern stimmten mit klarer Mehrheit für Lee. Südkoreaner über 60 Jahre wählten in der Regel Yoon.

  

Die Wahl wurde außerdem durch einen Genderkonflikt überschattet. Dadurch, dass Yoon vorwiegend Männer in ihren Zwanzigern ansprach, kehrten ihm junge Frauen den Rücken. Männer in dieser Altersgruppe wählten mit einem Anteil von 58,7 Prozent Yoon. Von den Frauen in der Altersgruppe gaben nur 36,6 Prozent dem konservativen Kandidaten ihre Stimme.

  

Das Wahlergebnis zeugt einmal mehr von den tiefen Gräben, die die südkoreanische Gesellschaft durchziehen. Beobachtern zufolge müsse der künftige Präsident einen inklusiven Führungsstil verfolgen, wolle er die Menschen im Land wieder enger zusammenbringen.

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