Nordkoreas Behauptung, eine neue taktische ballistische Rakete mit einem 4,5-Tonnen-Supersprengkopf erfolgreich getestet zu haben, ist nach Einschätzung des südkoreanischen Militärs wahrscheinlich eine Täuschung.
Diese Einschätzung teilte der Vereinigte Generalstab (JCS) am Dienstag vor der Presse mit.
Nordkorea hatte mitgeteilt, bei zwei Starts am Montag die maximale Reichweite von 500 Kilometern und die minimale Reichweite von 90 Kilometern erprobt zu haben. Diesbezüglich stellte der Generalstab die Notwendigkeit in Frage, die minimale Reichweite zu testen. Der Flug der zweiten Rakete sei nicht normal verlaufen, betonte er.
Die von Nordkorea bekannt gemachten Reichweiten deuteten darauf hin, dass beide Raketen im Binnenland eingeschlagen sind. Dazu hieß es vom JCS, Tests im Binnenland seien extrem selten. Dass diese Tests erfolgreich gewesen seien, sei sehr wahrscheinlich eine Lüge.
Auch die Angaben über einen 4,5-Tonnen schweren Gefechtskopf hält der JCS für wenig plausibel. Die Rakete vom Typ Hwasong-11 könne 500 Kilogramm bis 2,5 Tonnen Nutzlast führen. Für eine Erhöhung auf 4,5 Tonnen seien die Entwicklung weiterer Technologie und zusätzliche Tests erforderlich, hieß es.