Nordkorea hat erstmals die Existenz einer Urananreicherungsanlage publik gemacht.
Bei einem Besuch des Instituts für Nuklearwaffen habe Machthaber Kim Jong-un gefordert, die Anzahl der Zentrifugen für die Urananreicherung zu erhöhen sowie mehr waffenfähiges Nuklearmaterial zu produzieren, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag.
Zum Standort der Einrichtung und Datum des Besuchs wurden keine Angaben gemacht.
Kim habe sich bei einem Rundgang durch den Kontrollraum der Urananreicherungsanlage über den Betrieb der Produktionslinien informiert. Er habe sich sehr zufrieden darüber geäußert, dass dort dynamisch Nuklearmaterialien hergestellt würden.
Es würden mehr Zentrifugen gebraucht, um die Zahl der Atomwaffen für die Selbstverteidigung exponentiell und im Einklang mit den Parteirichtlinien für den Aufbau von Nuklearstreitkräften steigern zu können, wurde der Machthaber zitiert.
Bislang hatte Nordkorea keine offiziellen Angaben zu seiner Urananreicherungsanlage gemacht. Hoch angereichertes Uran kann in Nuklearwaffen verwendet werden.
Die Geheimdienste Südkoreas und der USA vermuten, dass Nordkorea Uranaufbereitungsanlagen im Kangson Nuklearkomplex nahe Pjöngjang und im Yongbyon-Komplex betreibt.
Kim habe außerdem gefordert, die Trennkapazität der Zentrifugen zu verbessern und die Entwicklung neuer Zentrifugen voranzutreiben. Damit solle die Grundlage für die Herstellung waffenfähigen Nuklearmaterials weiter gefestigt werden, hieß es.
Die plötzliche öffentliche Bekanntmachung der Urananreicherungsanlage wird im Zusammenhang mit der US-Präsidentschaftswahl im November gesehen.