Nach Einschätzung der südkoreanischen Regierung empfindet Nordkorea eine offizielle Bestätigung seiner Entsendung von Truppen in einen grundlosen Angriffskrieg noch als belastend.
Diesen Hintergrund vermutete ein Beamter des Vereinigungsministeriums am Donnerstag angesichts des bisherigen Schweigens Nordkoreas zu dem Thema. Nordkorea informierte bislang weder seine Bevölkerung noch die internationale Gemeinschaft über seine Truppenentsendung nach Russland.
Obwohl es Tausende junge Soldaten in einen grundlosen Krieg geschickt habe und sie somit in Lebensgefahr bringe, habe Nordkorea dies bislang nicht einmal der eigenen Bevölkerung mitgeteilt, sagte der Beamte.
Die Behörden Südkoreas und der USA haben mittlerweile offiziell bestätigt, dass sich nach Russland entsandte nordkoreanische Soldaten bereits an Gefechten gegen die Ukraine beteiligen. Bis zum Donnerstagvormittag war in Nordkoreas Staatsmedien jedoch noch nicht davon berichtet worden.
Daher gilt besonderes Augenmerk der Frage, wann Nordkoreas Behörden die Truppenentsendung formell bekannt geben werden. Einige Beobachter sehen einen möglichen Anlass dann, wenn im Zuge der Kämpfe viele nordkoreanische Soldaten in Kriegsgefangenschaft genommen werden und eine andere Wahl als die Repatriierung treffen sollten.