Nordkoreas Medien haben noch immer nicht über die kurzzeitige Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea berichtet, obwohl fast eine Woche seitdem vergangen ist.
Mit Stand 10 Uhr am Dienstag verloren Nordkoreas Medien kein Wort über die Ausrufung des Kriegsrechts durch Präsident Yoon Suk Yeol am 3. Dezember und dessen Aufhebung wenige Stunden später. Auch wurde nicht berichtet, dass ein Amtsenthebungsantrag gegen Yoon eingereicht worden war und bei großen Protesten Yoons Rücktritt gefordert wird.
Dies unterscheidet sich vom Vorgehen im Jahr 2016, zur Zeit des Amtsenthebungsverfahrens gegen die damalige Präsidentin Park Geun-hye, als Nordkoreas Medien über das Thema berichtet hatten.
Beobachter in Südkorea vermuten hinter Nordkoreas Verhalten die Absicht, Südkorea nicht unnötigerweise reizen und mögliche Zwischenfälle vermeiden zu wollen.
Angesichts der groß angelegten Truppenentsendung nach Russland will Pjöngjang offenbar keinen Anlass für eine Eskalation der militärischen Spannungen mit Südkorea bieten.
Vor der Verhängung des Kriegsrechts hatte Machthaber Kim Jong-un erklärt, dass sein Land nicht die Absicht habe, Südkorea anzugreifen.