Nordkorea hat sich nach Einschätzung Seouls bei seiner jüngsten Plenarsitzung des Zentralkomitees der Arbeiterpartei auf den inneren Zusammenhalt des Regimes konzentriert.
Mit seinen Botschaften an das Ausland habe sich Nordkorea auf ein Minimum beschränkt, teilte das südkoreanische Vereinigungsministerium in seiner Analyse zu dem Parteitreffen mit, das vom 23. bis 27. Dezember stattgefunden hatte.
Der Fokus sei auf die Hervorhebung der Errungenschaften in diesem Jahr sowie die Vorbereitung auf den 80. Gründungstag der Arbeiterpartei im Oktober 2025 und den neunten Parteitag im Januar 2026 gelegt worden. Neue innen- und außenpolitische Maßnahmen seien nicht bekannt gemacht worden, hieß es.
Nordkorea habe zwar Südkorea als antikommunistischen Vorposten der USA herabgewürdigt. Jedoch sei weder vom Amtsenthebungsverfahren gegen dessen Staatspräsidenten noch „Beziehungen zwischen zwei feindlichen Ländern“ die Rede gewesen.
Nach weiteren Angaben wurden die USA als „das reaktionärste Land“ bezeichnet. Nordkorea habe eine Strategie für das härteste Vorgehen gegen die USA verkündet. Konkrete Aufgaben in Bezug auf die Verbesserung seiner Atomstreitkräfte seien jedoch nicht genannt worden.
Das Vereinigungsministerium geht in seiner Analyse davon aus, dass Nordkorea die unsichere Lage im In- und Ausland berücksichtigt habe. Dies betreffe den bevorstehenden Amtsantritt der neuen US-Regierung, seine Truppenentsendung nach Russland und die politische Situation in Südkorea. Außerdem sei offenbar der im kommenden Jahr geplante Abschluss der Aufgaben berücksichtigt worden, die beim achten Parteitag im Jahr 2021 vorgestellt worden waren.