Präsident Yoon Suk Yeol ist der ersten parlamentarischen Anhörung zum Hochverratsvorwurf gegen ihn wegen seiner Kriegsrecht-Entscheidung ferngeblieben.
Zu der Anhörung durch den Sonderausschuss zu dem Hochverratsvorwurf am Mittwoch wurden 76 Zeugen vorgeladen. Neben Präsident Yoon erschien auch der ehemalige Verteidigungsminister Kim Yong-hyun nicht zu dem Termin.
Beide hatten der Nationalversammlung auch kein Schreiben eingereicht, um ihr Fernbleiben zu begründen.
Die Ausschussmitglieder des Oppositionslagers forderten den Erlass von Anordnungen, nach denen sie bis 14 Uhr zu der Anhörung erscheinen sollten.
Die regierende Partei Macht des Volks warf der Opposition eine einseitige Zeugenauswahl vor. Ihrer Ansicht nach werde außerdem versucht, den Präsidenten zu demütigen.
Die Opposition wies auch vor dem Hintergrund eines neu aufgekommenen Vorwurfs von Finanzminister Choi Sang-mok auf die Notwendigkeit hin, dass Yoon persönlich zu der Anhörung erscheinen müsse.
Choi, derzeit kommissarischer Präsident, hatte behauptet, dass Yoon ihm am Tag der Ausrufung des Kriegsrechts eine Notiz übermittelt habe. Darin sei die Haushaltsaufstellung zur Einrichtung eines gesetzgebenden Notstands-Organs angeordnet worden.