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Kultur

[80 Jahre Unabhängigkeit – ein Rückblick] Baubeginn der Gyeongbu-Autobahn (01. Feb. 1968)

Write: 2025-02-10 14:16:44Update: 2025-02-11 10:00:03

[80 Jahre Unabhängigkeit – ein Rückblick] Baubeginn der Gyeongbu-Autobahn (01. Feb. 1968)

Photo : YONHAP News

Am 1. Februar 1968 fiel der Startschuss für den Bau der Gyeongbu-Autobahn. Die rund 416 Kilometer lange Verbindung zwischen der Hauptstadt Seoul und der Hafenstadt Busan im Südosten durchquert zahlreiche wichtige Städte und wird oft als „Hauptschlagader des Landes“ bezeichnet. 

Nach dem Ende der japanischen Kolonialherrschaft (1910–1945) und dem Koreakrieg (1950-1953) war das Straßennetz in Korea kaum entwickelt, asphaltierte Straßen waren eine Seltenheit. Mit dem Bau der Gyeongbu-Autobahn setzte jedoch ein rasanter Ausbau der Infrastruktur ein. 

Das Projekt war Teil des zweiten Fünfjahresplans für wirtschaftliche Entwicklung (1967–1971). Von 1962 bis 1996 wurden insgesamt sieben solcher Pläne umgesetzt, die das Fundament für den wirtschaftlichen Aufstieg des Landes legten. Während die Regierung die Richtung vorgab, trieben private Unternehmen das Wachstum voran. 

Die Eröffnung der ersten Autobahn des Landes markierte einen Wendepunkt: Die Reisezeit zwischen Seoul und Busan schrumpfte von etwa 15 Autostunden auf nur noch viereinhalb Stunden. Auch die stark beanspruchte Gyeongbu-Eisenbahnstrecke wurde deutlich entlastet. Entlang der neuen Verkehrsachse entstand ein Industriegürtel mit Unternehmen aus den Bereichen Automobilproduktion, Stahlverarbeitung und Erdölraffinerie. Dies war ein entscheidender Motor für das sogenannte „Wirtschaftswunder am Han-Fluss“, das Südkorea in den folgenden Jahrzehnten prägen sollte. In den vergangenen sechs Jahrzehnten stieg das Pro-Kopf-Einkommen um das 400-Fache, die Exporte sogar um das 3900-Fache. 

Allerdings wurden auch Schattenseiten sichtbar. Unter dem Druck des damaligen Präsidenten Park Chung-hee wurde das Mammutprojekt in nur zweieinhalb Jahren fertiggestellt – ein Jahr früher als geplant. Laut offiziellen Angaben kamen während der Bauarbeiten 77 Menschen ums Leben. Zudem erwiesen sich die vermeintlich geringen Baukosten im Nachhinein als trügerisch, da die Ausgaben für Wartung und Instandhaltung später in die Höhe schnellten. Auch die wirtschaftliche Bilanz fiel zwiespältig aus: Durch den zunehmenden Fokus auf den Gyeongbu-Korridor verschärfte sich das regionale Ungleichgewicht im Land weiter.

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