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Kultur

[80 Jahre Unabhängigkeit – ein Rückblick] Der Tod des Dichters Yun Dong-ju (16. Feb. 1945)

Write: 2025-02-18 14:39:49Update: 2025-02-19 16:47:40

[80 Jahre Unabhängigkeit – ein Rückblick] Der Tod des Dichters Yun Dong-ju (16. Feb. 1945)

Photo : YONHAP News

Am 16. Februar 1945, sechs Monate vor der Unabhängigkeit Koreas von der japanischen Kolonialherrschaft, starb der Dichter und Unabhängigkeitskämpfer Yun Dong-ju in einem Gefängnis im japanischen Fukuoka. Mehr als hundert Gedichte hinterließ er, in denen er die Sehnsucht nach einer befreiten Heimat ebenso beschrieb wie die schmerzvolle Selbstreflexion unter dem harten Joch der Fremdherrschaft. Im Jahr 1943 wurde Yun unter dem Verdacht des Widerstands gegen Japan verhaftet und in Fukuoka inhaftiert. Noch bevor sein Land die ersehnte Unabhängigkeit erlangte, starb er im Februar 1945 im Alter von nur 28 Jahren in der Gefangenschaft.

Seine Gedichtsammlung „Himmel, Wind, Sterne und Poesie“ blieb während der Kolonialzeit unter strenger Zensur und konnte erst 1948, nach der Unabhängigkeit Koreas, erscheinen. Zu den bekanntesten Werken des Bandes zählen „Vorgedicht“, „Selbstbildnis“ und „Die Nacht, in der ich Sterne zähle“. Das „Vorgedicht“, das das poetische Eingangstor zu Yuns Schaffen darstellt, gilt als Schlüssel zu seinem Leben und Werk. Es hebt an mit den Versen: 

„Möge es bis zum Tag, an dem ich sterbe, / nicht die geringste Schande geben, wenn ich zum Himmel aufblicke. / Sogar unter dem Wind in den Blättern / habe ich gelitten.“ „Mit einem Herzen, das die Sterne besingt, / will ich alles lieben, was sterben wird. / Und auf dem Weg, der mir gegeben ist, / will ich weitergehen.“

Am Ende steht die leise Zeile „Auch heute Nacht streift der Wind die Sterne“. Darin schwingen die Motive mit, die sein Dasein prägten: der Himmel, den er so sehr liebte, der Wind, der ihn unablässig in seinem Innersten erschütterte, und die Sterne, die ihm Trost versprachen, und der Weg des Dichters, den er trotz aller Zweifel bis zuletzt ging. 

Während der japanischen Kolonialzeit wurde der Widerstand nicht nur mit Waffen geführt. Es gab auch den geistigen Einsatz von Intellektuellen und Künstlern. Yun Dong-ju gehört in die Reihe jener Literaten, die durch ihre Worte gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit aufbegehrten. Sein Werk vereint die Zähigkeit eines kämpferischen Geistes mit der Sanftheit poetischer Bilder: Unbeirrt folgte er dem Pfad, der ihm als Dichter vorgezeichnet war, und opferte letztlich seine Jugend dem Freiheitswillen seines Volkes. 

Noch heute, acht Jahrzehnte nach seinem Tod, haben seine Zeilen nichts von ihrer Kraft eingebüßt. Sie sind und bleiben eine Quelle der Hoffnung und Orientierung – für all jene, die sich in schweren Zeiten nach einem Wort des Trostes sehnen.

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