Während der ersten Verhandlung im Strafprozess gegen den abgesetzten Präsidenten Yoon Suk Yeol wegen des Vorwurfs des Hochverrats haben sich Staatsanwälte und Yoon einen heftigen Schlagabtausch geliefert.
Die erste Anhörung im Strafverfahren gegen Yoon wegen des Vorwurfs, Anführer einer Rebellion gewesen zu sein, fand am Montag vor dem Bezirksgericht Seoul Zentral von 10 bis 18.20 Uhr statt.
Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass es sich bei der Verhängung des Kriegsrechts durch Yoon um einen Aufstand gehandelt habe, der die Störung der Verfassungsordnung zum Ziel gehabt habe. Dabei wies sie auf Yoons damalige Kenntnis von der Lage im Land sowie eine Verschwörung und Vorbereitungen für die Ausrufung des Kriegsrechts hin.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, warum sie Yoon nach Artikel 87 des Strafrechts, einem Artikel über die Rebellion, angeklagt hatte. Dieser habe Truppen und Polizisten mobilisiert, um die Nationalversammlung, die Zentrale Wahlkommission und die Parteizentrale der Demokratischen Partei zu besetzen.
Yoon sprach rund 80 Minuten lang selbst und setzte sich gegen die Vorwürfe zur Wehr.
Ihm zufolge wurde das Kriegsrecht nur einige Stunden nach der Verhängung auf Aufforderung der Nationalversammlung aufgehoben. Gewalt habe es nicht gegeben. Es entspreche nicht den Rechtsgrundsätzen, dies als Rebellion zu bezeichnen. Er wiederholte sein Argument, dass es sich bei der Verhängung des Kriegsrechts am 3. Dezember um eine friedliche Botschaft an das Volk gehandelt habe.
Der nächste Verhandlungstermin wurde auf den 21. April festgesetzt.