Am frühen Morgen des 16. Mai 1961 marschierte eine Gruppe von Putschisten unter Generalmajor Park Chung-hee in Seoul ein und besetzte innerhalb weniger Stunden wichtige Einrichtungen wie den Regierungssitz und die Rundfunkstationen. Der Vorwand war eine „korrupte und unfähige“ Regierung, die das ohnehin angeschlagene Land gefährde. Dabei waren seit der Einsetzung der ersten demokratischen Regierung nach der April-Revolution von 1960 gerade einmal acht Monate vergangen.
Der Militärische Revolutionsrat erklärte das Kriegsrecht über das ganze Land und kündigte an, die Macht zu übernehmen. Nachdem die Vereinigten Staaten von ihrer anfänglichen „ablehnenden“ Haltung abgerückt waren, übernahm die Militärjunta die volle Macht. Der Rat benannte sich wenig später in Oberster Rat für Nationalen Wiederaufbau um und begann mit einer rigorosen „Säuberung des alten Übels“. Zehntausende Kleinkriminelle wurden festgenommen, führende Mitglieder politischer Banden hingerichtet, und Linke sowie Demokratieaktivisten gerieten zunehmend ins Visier. Antikommunistische Gesetze wurden erlassen und rückwirkend in Kraft gesetzt, um jegliche politische Opposition zu unterdrücken – selbst Befürworter einer friedlichen Wiedervereinigung wurden verfolgt.
Im Februar 1963 gründeten die Führer des Militärputsches die Demokratische Republikanische Partei. General Park Chung-hee legte im August desselben Jahres seine Uniform ab und trat bei der Präsidentschaftswahl am 15. Oktober 1963 an. Mit denkbar knapper Mehrheit setzte er sich gegen seinen Hauptkonkurrenten und den früheren Präsidenten Yun Bo-seon durch. Damit begann seine 16-jährige Herrschaft als Staatspräsident, die erst mit seiner Ermordung 1979 enden sollte.