Ex-Präsident Yoon Suk Yeol hat nach Angaben des ehemaligen Leiters des Kommandos für die Hauptstadtverteidigung, Lee Jin-woo, am Tag der Verhängung des Kriegsrechts befohlen, die Nationalversammlung unter Einsatz von Gewalt lahmzulegen.
Lee sagte am Dienstag zum ersten Mal vor Gericht aus, dass er an jenem Tag, dem 3. Dezember letzten Jahres, eine solche Anordnung von Yoon erhalten habe.
Er erschien als Zeuge zu einer Verhandlung gegen den ehemaligen Befehlshaber des Kommandos für Spionageabwehr, Yeo In-hyung, und den Ex-Leiter des Nachrichtendienst-Kommandos, Moon Sang-ho, vor einem Militärgericht.
Soldaten des Kommandos für die Hauptstadtverteidigung waren am Tag der Kriegsrechts-Verhängung ins Parlament entsandt worden.
Lee sagte, der Präsident habe gefordert, Türen einzutreten und sie herauszuzerren. Er habe in dem Moment gedacht, dass Yoon nicht richtig bei Sinnen sei.
Lee bestätigte auch die Aussage seines damaligen Adjutanten, dass Yoon gesagt habe, dass je vier Soldaten eine Person aus dem Plenarsaal heraustragen sollten. Jedoch fügte er hinzu, er glaube nicht, dass Yoon das Wort „Abgeordneter“ verwendet habe.
Lee hatte sich geweigert, bei parlamentarischen Anhörungen und im Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon vor dem Verfassungsgericht auszusagen, ob dieser ihm eine solche Anweisung erteilt hatte.