Die südkoreanische Lyrikerin Kim Hye-soon erhält den Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) für die deutschsprachige Ausgabe ihres Gedichtbands „Autobiographie des Todes“.
Bei der Verleihung am Donnerstag (Ortszeit) in Berlin wählte die Jury Kim einstimmig aus sechs Finalistinnen und Finalisten zur Preisträgerin – sie ist damit die erste Person aus Asien, der diese Ehrung zuteil wird.
Die Jury würdigte Kims Lyrik als „Wunder“, in dem sich Sinn „gerade im Enigmatischen“ offenbare. Ihre Texte öffneten sich, indem man dem Rhythmus folge und immer weiter und immer wieder lese – die Bilder erschlössen sich wie Weganweisungen, die erst sichtbar würden, wenn die richtige Richtung bereits eingeschlagen sei.
Kim, die sich aus Seoul zuschaltete, dankte den Übersetzerinnen Park Sool und Uljana Wolf, dem HKW, der Jury, Oliver Vogel vom S. Fischer Verlag sowie Madeleine und Matthias vom Haus für Poesie, die die Lesungen organisiert hatten.
Der Preis ehrt Autorin und Übersetzerinnen gleichermaßen: Park und Wolf, die die deutsche Fassung mit Unterstützung der Daesan-Stiftung schufen, teilen sich die Auszeichnung mit der Dichterin.