Präsident Lee Jae Myung hat die Nominierung von Lee Jin-sook als Bildungsministerin rückgängig gemacht.
Hintergrund sind Plagiatsvorwürfe gegen die ehemalige Präsidentin der Chungnam Nationaluniversität. Im Zuge der parlamentarischen Anhörung der Kandidatin wurde der Verdacht erhoben, dass sie Texte aus Abschlussarbeiten von Studierenden ohne Quellenangabe für eigene Veröffentlichungen übernommen hatte.
Präsident Lee habe nach sorgfältiger Abwägung beschlossen, die Nominierung von Lee Jin-sook zurückzuziehen, teilte der präsidiale Chefsekretär für politische Angelegenheiten, Woo Sang-ho, am Sonntag mit. Er bat die Nationalversammlung, die Entscheidung des Präsidenten zu respektieren und zügig Folgemaßnahmen zu ergreifen.
Damit konnte die Regierung Lee erstmals ihren Wunschkandidaten für einen Ministerposten nicht durchsetzen.
Jedoch wird erwartet, dass Lee die ebenfalls umstrittene Kandidatin Kang Sun-woo zur Gleichstellungsministerin ernennen wird. Der Abgeordneten wird Machtmissbrauch gegenüber Mitarbeitenden vorgeworfen.
Die Frage, ob von einer Ernennung Kangs ausgegangen werden könne, bejahte Woo. Von den elf Ministerkandidaten, die noch nicht ernannt worden seien, sei lediglich die Nominierung von Lee Jin-sook zurückgezogen worden, hieß es.