Die Geburtenziffer in Nordkorea könnte laut einer Studie auf 1,38 Kinder je Frau gefallen sein, was weit unter dem Schätzwert der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2020 von 1,79 liegt.
Der am Donnerstag vom Wirtschaftsforschungsinstitut der südkoreanischen Zentralbank Bank of Korea veröffentlichten Studie zufolge ist die Geburtenrate in Nordkorea von 1,91 in den 1990er Jahren auf 1,59 in den 2000er Jahren und 1,38 in den 2010er Jahren gefallen.
Das Forscherteam befragte nordkoreanische Flüchtlinge, die vor 2019 ihr Heimatland verlassen hatten, nach Eheschließungen und Geburten von ihren 1.137 Verwandten und Bekannten.
Demnach unterschreitet die Geburtenziffer in Nordkorea seit den 1990er Jahren den für die Aufrechterhaltung der Bevölkerung erforderlichen Wert von 2,1 Kindern je Frau. Die niedrige Geburtenrate wird als weit verbreitetes Phänomen betrachtet, weil der Rückgang in Pjöngjang und in anderen Städten und Landkreisen ähnlich ausfällt.
Im Allgemeinen gelte, je höher das Einkommensniveau, desto niedriger sei die Geburtenrate, teilte das Forscherteam mit. Nordkorea stelle einen sehr ungewöhnlichen Fall dar, weil die zusammengefasste Geburtenziffer sehr niedrig ist, obwohl es ein Land mit geringem Einkommen sei.
Da die Bevölkerung im Alter von 0 bis 14 Jahren in Nordkorea stetig sinke und die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu schrumpfen begonnen habe, werde die Gesamtbevölkerung des Landes bis 2030 um 0,2 Prozent zurückgehen, hieß es weiter.