Der südkoreanische Botschafter in Australien, Lee Jong-sup, hat inmitten der Kontroverse um seine Ernennung und Ausreise seinen Rücktritt angeboten.
Sein Rechtsvertreter teilte am Freitag mit, dass Lee seine Rücktrittsabsicht gegenüber Außenminister Cho Tae-yul geäußert habe.
In der Stellungnahme bekundete Lee die Absicht, wegen der Ermittlungen gegen ihn in Seoul bleiben zu wollen. Hierfür habe er heute den Außenminister darum gebeten, ihn von seinen Pflichten als Botschafter in Australien zu entbinden.
Gegen Lee laufen Ermittlungen durch das Büro für Korruptionsermittlungen gegen hochrangige Beamte (CIO), nachdem die oppositionelle Minjoo-Partei Anzeige erstattet hatte. Dem ehemaligen Verteidigungsminister wird Amtsmissbrauch vorgeworfen. Die Vorwürfe beziehen sich auf Ermittlungen zum Tod eines Marineinfanteristen während einer Such- und Rettungsaktion für Flutopfer im vergangenen Sommer.
Das CIO hatte im vergangenen Dezember ein Ausreiseverbot gegen Lee verhängt. Das Justizministerium hob jedoch nach seinem Einspruch am 8. März das Ausreiseverbot auf.
Lee reiste am 10. März nach Australien ab und erntete die Kritik, dass er den Ermittlungen ausweichen wollte. Am 21. März kehrte er nach Südkorea zurück, um an einem Regierungstreffen mit mehreren Botschaftern teilzunehmen.