Einen Tag vor dem angekündigten Beginn der Einleitung kontaminierten Wassers aus der japanischen Reaktorruine Fukushima ins Meer ist der Streit zwischen Regierungspartei und Oppositionslager in Südkorea weiter eskaliert.
Die regierende Partei Macht des Volks (PPP) forderte die Minjoo-Partei Koreas auf, mit deren "Angstmarketing" aufzuhören. Die führende Oppositionspartei kündigte dagegen einen erbitterten Kampf gegen Japans Plan an.
Die PPP hielt heute mit der Regierung eine Dringlichkeitssitzung ab und sagte, dass die Wissenschaft und Fakten von Bedeutung seien. Sie betonte, dass es mindestens vier bis fünf Jahre dauern werde, bis kontaminiertes Wasser in koreanische Gewässer gelange.
Die PPP wies darauf hin, dass sich die USA und Kanada nicht gegen die Wassereinleitung ausgesprochen hätten, obwohl das kontaminierte Wasser diese Länder früher als Südkorea erreichen werde. Sie warf der Minjoo-Partei vor, die Wassereinleitung zu einem politischen Streitgegenstand zu machen.
PPP-Fraktionschef Yun Jae-ok kritisierte, dass die Minjoo-Partei erneut mit Antijapanismus und Angstmarketing die Öffentlichkeit beunruhige und für einen politischen Streit sorge.
Dagegen prangerte die Minjoo-Partei an, dass Japan wieder eine Katastrophe herbeiführen wolle, nachdem es schon mit seinem imperialistischen Aggressionskrieg das Existenzrecht der Nachbarländer bedroht habe.
Parteichef Lee Jae-myung sagte, er glaube, dass die Ableitung radioaktiv verseuchten Wassers durch Japan als zweiter Pazifikkrieg registriert werde.
Die Minjoo-Partei leitete eine Notfallaktion ein. Sie plant, heute Abend vor dem Hauptgebäude der Nationalversammlung in Seoul eine Kerzenlicht-Kundgebung zu veranstalten, um die Zurücknahme des Entsorgungsplans zu fordern.
Die Partei plant auch außerparlamentarische Proteste und will morgen einen Straßenmarsch vom Gwanghwamun-Platz bis zum Bezirk Yongsan in Seoul organisieren.