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Moon Jae-in ist neuer Staatspräsident Südkoreas

Nachrichten2017-05-09
Moon Jae-in ist neuer Staatspräsident Südkoreas

Moon Jae-in von der Minjoo Partei Koreas (MPK) ist neuer Staatspräsident Südkoreas.

Um 06.30 Uhr am Mittwoch waren 99,9 Prozent der Stimmzettel ausgezählt. Nach Angaben der Wahlkommission hat der 64-jährige Moon 41,1 Prozent der Stimmen bekommen. Hong Joon-pyo von der konservativen Freiheitspartei Koreas gewann 24,0 Prozent. Ahn Cheol-soo von der Partei des Volkes kam auf 21,4 Prozent. Yoo Seung-min von der Bareun-Partei gewann 6,8 Prozent und Sim Sang-jung von der Gerechtigkeitspartei 6,2 Prozent.

Laut dem Ergebnis der Nachwahlbefragung wird Moon mit 41,4 Prozent gegen Hong Joon-pyo mit 23,3 Prozent gewinnen. Für Ahn Cheol-soo von der Partei des Volkes wurden 21,8 Prozent, für Yoo Seung-min von der Bareun-Partei 7,1 und für Sim Sang-jung von der Gerechtigkeitspartei 5,9 Prozent vorausgesagt. Die Wahltagsbefragung führten die drei führenden Rundfunkanstalten KBS, MBC und SBS gemeinsam mit dem koreanischen Rundfunkverband durch. Das Konfidenzniveau der Umfrage wird mit 95 Prozent angegeben, die Fehlerspanne mit plus/minus 0,8 Prozent.

Moon Jae-in sagte, dass er Präsident für alle werden wolle. Moon hat das Ergebnis als Sieg des sehnlichen Wunsches der Südkoreaner nach einem Machtwechsel bezeichnet. Der linksliberale Politiker und ehemalige Menschenrechtsanwalt sagte, er hoffe, dass der heutige Tag den Auftakt zu einer neuen Republik Korea markiere. Wenn er gewählt sei, wolle er sich dafür einsetzen, die von der Bevölkerung gewünschte Reform und die nationale Integration herbeizuführen.

Hong Joon-pyo und Ahn Cheol-soo haben unterdessen de facto ihre Niederlage eingestanden. Hong von der konservativen ehemaligen Regierungspartei Freiheitspartei Koreas, aus deren Vorgängerin die abgesetzte Präsidentin Park Geun-hye hervorgegangen war, äußerte sich bereits ebenfalls zu dem Ergebnis der Wahltagsbefragung. Wenn die Ergebnisse stimmten, wolle er damit zufrieden sein, seine Partei wieder in die Spur gebracht zu haben, sagte er. Ahn Cheol-soo von der Partei des Volkes erklärte vor der Presse, er hoffe, dass Südkorea mit dem neuen Präsidenten einen Weg in die Zukunft einschlage.

Der zweimalige Präsidentschaftskandidat Moon Jae-in legte einst sein juristisches Examen in der Hoffnung ab, Richter zu werden. Sein Traum zerplatzte wegen seiner Beteiligung in der Aktivistenbewegung. Nachdem er von führenden Anwaltskanzleien eine Absage erhalten hatte, ging er in seine Heimatstadt Busan zurück und wurde Menschenrechtsanwalt. Im Zuge dieser Tätigkeit machte er Bekanntschaft mit anderen Menschenrechtsaktivisten, darunter auch der spätere Staatspräsident Roh Moo-hyun. Moon diente als Rohs Wahlkampfchef und später als Stabschef im Präsidialamt. Nach dem Ende von Rohs Amtszeit wollte er in seine Heimatstadt Busan zurückkehren. Doch blieb er im Rampenlicht, als er Roh als Anwalt und Sprecher angesichts Vorwürfen verteidigte, illegale politische Spenden angenommen zu haben. Anschließend stieg er zu einer Führungsfigur in liberalen Kreisen auf. 2012 war er im Präsidentschaftswahlkampf schärfster Widersacher der Wahlsiegerin Park Geun-hye. Nach wiederholten Niederlagen seiner Partei bei Wahlen geriet er unter Druck, fand im Zuge des Korruptionsskandals um Park und ihre Vertraute aber wieder zu alter Stärke zurück.

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