Content-Creator für Reisen und Alltag in Südkorea, Antje Hansow
2025-08-22
#Asien Kompakt l 2022-03-15
ⓒ YONHAP News
Russland und Japan liefern sich einen Nervenkrieg um die umstrittenen Kurilen-Inseln. Die südlichsten vier Inseln des Kurilen-Archipels gehören seit dem Zweiten Weltkrieg zur Sowjetunion bzw. seit deren Zerfall im Jahr 1991 zu Russland, werden jedoch von Japan beansprucht.
Laut der japanischen Rundfunkgesellschaft NHK und Nachrichtenagentur Kyodo hat Japans Premierminister Fumio Kishida zum elften Jahrestag des schweren Tohoku-Erdbebens die Region besucht. Dort ging er auf die neueste Erklärung der G7-Länder ein, zu denen auch Japan gehört, in der es darum geht, Russland weiter zu isolieren. Japan wolle in Zusammenarbeit mit anderen Mitgliedsländern konkrete Maßnahmen ergreifen, einschließlich der Maßnahme, Russland den Meistbegünstigungsstatus zu entziehen.
Japan hatte sich als Reaktion auf die Invasion der Ukraine den Sanktionen einiger westlicher Staaten angeschlossen. Als Reaktion darauf hatte Russland wiederum Japan auf die Liste der „unfreundlichen Länder“ gesetzt. Anlässlich des Angriffs Russlands auf die Ukraine haben sich die Beziehungen zwischen Russland und Japan erheblich verschlechtert. Nun gibt es auch Anzeichen für die Zuspitzung des Kurilen-Konflikts. Kishida begann am 7. März die Kurilen-Inseln als Japans Territorium zu bezeichnen, ein Ausdruck, den Japan in der Öffentlichkeit vermieden hatte. Russland gab am 10. März bekannt, auf den Kurilen stationierte Raketen getestet zu haben.
Soweit bekannt, sollen auch stärkere Aktivitäten des russischen Militärs in der Umgebung der japanischen Inseln wahrzunehmen gewesen sein. Vor wenigen Tagen fuhren zehn russische Kriegsschiffe durch die Tsugaru-Straße, eine Meerenge zwischen den japanischen Inseln Honshu und Hokkaido. Die japanische Zeitung “Asahi” berichtete, es habe zwar keine Verletzung der japanischen Territorialgewässer gegeben, es sei jedoch außergewöhnlich, dass so viele russische Kriegsschiffe durch die Meerenge gefahren sind. Dies sei als eine Absicht Russlands zu verstehen, militärische Stärke zu demonstrieren.
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