Die Verfassung der Republik Korea wurde am 17. Juli 1948 verkündet. Sie besteht aus zehn Kapiteln und 103 Artikeln und garantiert die Volkssouveränität sowie Freiheit und Gleichheit der Bürger. Bis 1987 wurde sie neunmal geändert und spielte eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Grundordnung der demokratischen Republik Korea.

Die Verfassung der Republik Korea schreibt in ihrer Präambel:

„Sie übernimmt die rechtliche Tradition der provisorischen Regierung der Republik Korea, die durch die Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März gegründet wurde, und führt die demokratischen Ideale des 19. April fort, die sich gegen Unrecht richteten.“

In Kapitel 1, Artikel 1 heißt es zudem unmissverständlich: 

„Die Republik Korea ist eine demokratische Republik. Die Souveränität der Republik Korea liegt beim Volk, und alle Staatsgewalt geht vom Volk aus.“

Das 1988 gegründete Verfassungsgericht ist eine staatliche Institution, die prüft, ob Gesetze oder Gerichtsentscheidungen gegen die Verfassung verstoßen. Es schützt die Grundrechte der Bürger vor staatlicher Macht und vermittelt bei gesellschaftlichen Konflikten. Das Gericht hat seither unter anderem entschieden:

–die Verfassungswidrigkeit des patriarchalischen Familiensystems (Hoju)

–die Verfassungswidrigkeit der Notverordnungen aus der Yushin-Verfassung unter Präsident Park Chung-hee

–die Verfassungsmäßigkeit der Enteignung pro-japanischer Kollaborateure aus der Kolonialzeit

–die Durchführung von Amtsenthebungsverfahren gegen drei Präsidenten.

So hat sich die südkoreanische Verfassung im Laufe der turbulenten modernen Geschichte des Landes stetig gewandelt und weiterentwickelt.