„Marsch für unsere Geliebten“ – ein Lied des Widerstands für Demokratie und Menschenrechte
Der „Marsch für unsere Geliebten“ wurde geschrieben, um derjenigen zu gedenken, die während des Gwangju-Aufstands 1980 ums Leben kamen. Es wurde auch während der prodemokratischen Proteste in Hongkong 2019 und der regimekritischen Demonstrationen in Myanmar 2021 gesungen. Die Welt betrachtet dieses Lied als Ausdruck des Widerstands, der Freiheit und der Demokratie. So gilt die Demokratisierungsbewegung Koreas weltweit als vorbildlicher Fall gelebter Demokratie.
Gwangju-Aufstand 1980
ⓒ KBSGwangju-Aufstand 1980
Nach der Ermordung von Präsident Park Chung-hee am 26. Oktober 1979 kam das neue Militärregime durch den Putsch vom 12. Dezember an die Macht. Im darauffolgenden Frühjahr fanden landesweit große prodemokratische Proteste statt. Am 17. Mai 1980 verhängte das Militärregime den landesweiten Ausnahmezustand und schloss die Universitäten. Am 18. Mai ging das Militär mit übermäßiger Gewalt gegen Studierende vor, die sich vor der Nationaluniversität Chonnam in Gwangju versammelt hatten. Als die Bürger Gwangjus davon erfuhren, schlossen sie sich den Protesten an. Die Truppen zur Aufrechterhaltung des Kriegsrechts unterdrückten die Demonstrierenden mit brutaler Gewalt und eröffneten das Feuer. Der Gwangju-Aufstand endete am 27. Mai mit der gewaltsamen Niederschlagung durch das Militär, die zahlreiche zivile Opfer forderte.

Juni-Kampf 1987
ⓒ KBS
Juni-Kampf 1987
Chun Doo-hwan wurde nach der blutigen Unterdrückung der Maidemokratiebewegung zum Präsidenten ernannt, doch die prodemokratischen Proteste zur Überwindung der Autokratie und für echte Demokratie wurden noch intensiver. Im Jahr 1987 kam es zu einem landesweiten Aufschrei, als der Student Park Jong-chul (Seoul National University) durch Polizeifolter ums Leben kam und der Student Lee Han-yeol (Yonsei-Universität) ins Koma fiel, nachdem er von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen worden war. Die großangelegten Demonstrationen, die am 10. Juni begannen, breiteten sich im ganzen Land aus. Daraufhin verkündete der damalige Präsidentschaftskandidat Roh Tae-woo am 29. Juni eine Erklärung, in der er versprach, ein System direkter Präsidentschaftswahlen einzuführen.
Beginn einer zivilen Regierung: Amtseinführung von Präsident Kim Young-sam
ⓒ Präsidialarchiv, InnenministeriumVon der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März über die Aprilrevolution und den Gwangju-Aufstand bis zum Juni-Kampf
Die letzten acht Jahrzehnte der koreanischen Geschichte sind zugleich eine Geschichte der Demokratisierung wie auch des wirtschaftlichen Wachstums. Die heute selbstverständliche Freiheit wurde durch die Opfer und den Einsatz all jener errungen, die entschlossen für Demokratie kämpften. Die Geschichte Koreas von heute und morgen ist eine Fortsetzung der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919, der Aprilrevolution 1960, des Gwangju-Aufstands 1980 und des Juni-Kampfes 1987.