Das Bezirksamt Mitte von Berlin hat im Vorfeld eines Besuchs des japanischen Premierministers Fumio Kishida in Deutschland die Bereitschaft bekundet, die Entfernung der dortigen Friedensstatue zu fordern.
Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag.
Das Bezirksamt teilte auf Anfrage von Kyodo mit, dass die Frist der Aufstellungsgenehmigung im September ablaufe. Die Bürgerorganisation Korea Verband, die die Statue aufgestellt hatte, solle daher zu deren Entfernung aufgefordert werden.
Kishida wird im Anschluss an seinen USA-Besuch wegen der Teilnahme am NATO-Gipfel ab Freitag (Ortszeit) Deutschland besuchen. Dort wird er mit Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Spitzentreffen zusammenkommen.
Kyodo meldete weiter, dass Kishida Scholz bereits bei dessen Japan-Besuch im Jahr 2022 um eine Kooperation gebeten habe, damit die Friedensstatue abgerissen wird.
Das Bezirksamt Mitte hatte am 18. Juni auf Anfrage der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap erklärt, die Sondergenehmigung für die Statue sei einmal verlängert worden. Seitdem liege eine „Duldung“ unter der Voraussetzung vor, dass der Wortlaut des Tafeltextes geändert werde. Die entsprechende Beratung sei gescheitert, daher könne das Amt die Genehmigung nicht mehr verlängern.
Auf der Gedenktafel der Friedensstatue steht geschrieben, dass das japanische Militär im Zweiten Weltkrieg Mädchen und Frauen aus dem gesamten Asien-Pazifik-Raum verschleppt und sie zur sexuellen Sklaverei gezwungen habe. Die Friedensstatue würdige den Mut der Überlebenden, die sich gegen eine Wiederholung solcher Verbrechen weltweit einsetzten.
Für den Erhalt der Friedensstatue will der Korea Verband mindestens 1.000 Unterschriften von Einwohnern des Bezirks Mitte sammeln, um bei der Bezirksverordnetenversammlung einen Einwohnerantrag stellen zu können.