Die Auslieferung des Mitbegründers von Terraform Labs, Kwon Do-hyung, an Südkorea ist erneut verschoben worden.
Die Entscheidung gab der Oberste Gerichtshof Montenegros am Donnerstag in seinem Internetauftritt bekannt. Zunächst soll die Entscheidung über die Forderung der Obersten Staatsanwaltschaft nach der Prüfung der Rechtmäßigkeit der Auslieferung an Südkorea abgewartet werden.
Ein Berufungsgericht Montenegros hatte am 1. August Kwons Auslieferung an Südkorea bestätigt. Die Oberste Staatsanwaltschaft ersuchte am 2. August den Obersten Gerichtshof um eine Überprüfung der Rechtmäßigkeit des Urteils.
Bereits im März war die Auslieferung des Südkoreaners in seine Heimat nach Urteilen eines Obergerichts und eines Berufungsgerichts festgelegt worden. Nach einem Einspruch der Obersten Staatsanwaltschaft hatte der Oberste Gerichtshof jedoch am 5. April die Entscheidung aufgehoben und den Fall an die untere Instanz zurückverwiesen.
Sowohl Südkorea als auch die USA hatten Kwons Auslieferung beantragt. Kwons Vertreter hatten vor Gericht mit Nachdruck seine Auslieferung an Südkorea gefordert.
Sollte Kwon an die USA ausgeliefert werden, muss er offenbar mit einer hohen Strafe rechnen. In Südkorea beträgt die Höchststrafe für Wirtschaftskriminalität 40 Jahre. In den USA sind über 100 Jahre Haft möglich, weil dort einzelne Strafen addiert werden.
Kwon ist eine Schlüsselfigur im Fall um den Absturz der Kryptowährung TerraUSD und Luna im Jahr 2022. Er hatte sich nach dem Crash zunächst in Singapur und Dubai versteckt. Im März letzten Jahres hatte er versucht, Montenegro mit einem gefälschten Pass zu verlassen.