Präsident Yoon Suk Yeol sieht eine mögliche Beteiligung südkoreanischer Unternehmen am Reaktorbau in Tschechien als wichtigen Anlass für die Verstärkung der bilateralen Partnerschaft.
Beide Staaten wollten ihre Zusammenarbeit umfassend ausbauen, sagte der südkoreanische Präsident am Donnerstag (Ortszeit) nach einem Gipfelgespräch mit seinem tschechischen Amtskollegen Petr Pavel in der Prager Burg.
Im Anschluss an das Gespräch gab es eine gemeinsame Pressekonferenz.
Yoon wies darauf hin, dass Südkorea und Tschechien im kommenden Jahr das 35. Jahr der diplomatischen Beziehungen sowie das zehnte Jubiläum der strategischen Partnerschaft feiern.
Er teilte mit, dass die Auswahl eines südkoreanischen Konsortiums als bevorzugter Bieter für den Bau neuer Reaktorblöcke im Atomkraftwerk Dukovany als Anlass dafür dienen sollte, eine strategische Zusammenarbeit in der Energiesicherheit sowie im Kampf gegen den Klimawandel einzuleiten.
Yoon äußerte darüber hinaus seine Hoffnung auf eine Kernenergie-Allianz mit Tschechien. Sollte Südkorea schließlich den Zuschlag erhalten, werde dafür Sorge getragen, dass tschechische Unternehmen in die gesamten Bauarbeiten mit einbezogen werden.
Pavel hob die Möglichkeit hervor, dass Unternehmen beider Länder gemeinsam in andere europäische Märkte vorstoßen.
Tschechien hatte das südkoreanische Konsortium KHNP im vergangenen Juli als bevorzugten Bieter für den Reaktorbau in Dukovany ausgewählt. Der amerikanische Energiekonzern Westinghouse, einer der Mitbewerber, legte daraufhin eine Beschwerde ein. Der südkoreanische Konzern besitze keine Lizenzen für die angebotenen Technologien, hieß es.
Der tschechische Präsident Pavel zeigte sich im Gespräch mit Yoon aber optimistisch für die Auftragsvergabe an Südkorea.