Südkoreas Zollbehörde hat einen Betrug von zwei Stahlunternehmen aufgedeckt, die offenbar EU-Zölle umgehen wollten.
Das Seouler Regionalbüro des Korea Customs Service teilte am Montag mit, dass in beiden Fällen im April die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurde.
Die Unternehmen sollen im Zeitraum Juni 2020 bis Februar 2023 etwa 126.000 Tonnen farbige Stahlbleche im Wert von 230 Milliarden Won (168 Millionen Dollar) auf illegale Weise in EU-Staaten wie Rumänien, Polen und Belgien exportiert haben. Hierbei hätten sie Nicht-EU-Staaten als Zielländer angegeben.
Als Folge der unrechtmäßigen Exporte sei das von der EU festgelegte Zollkontingent für Stahlimporte aus Südkorea schneller als erwartet ausgeschöpft worden. Andere Stahlhersteller ohne Kenntnis davon hätten daraufhin Abgaben in Höhe von mehreren Hundert Millionen Won an die EU zahlen müssen, erklärte der Zolldienst.
Die EU hatte im Jahr 2018 Schutzmaßnahmen auf Stahlimporte eingeführt, um die eigene Stahlindustrie zu schützen. Hierfür wurden länderabhängig zollfreie Importkontingente festgelegt. Darüber hinaus gehende Stahlimporte werden mit einem 25-prozentigen Zoll belegt.