Südkorea hat es nicht geschafft, Diskussionen bei der UNESCO über Folgemaßnahmen nach der Aufnahme der japanischen Insel Hashima in die Welterbeliste anzustoßen.
In der dortigen Kohlemine hatten zahlreiche Koreaner während der japanischen Kolonialherrschaft Zwangsarbeit verrichtet.
Das Welterbekomitee der UNESCO beschloss am Montag (Ortszeit) nach einer geheimen Abstimmung seiner 21 Mitglieder, Folgemaßnahmen nach der Bestimmung von Hashima zum Welterbe nicht zu thematisieren.
Südkorea fordert Diskussionen, weil Japan seinem Versprechen nicht nachkommt, das vor der Aufnahme in die Liste gegeben wurde. Japan wehrt sich gegen die Thematisierung auf Ebene der UNESCO, weil es sich um eine bilaterale Angelegenheit mit Südkorea handele.
Südkoreas Regierung äußerte Bedauern über das Abstimmungsergebnis. Sie will Japan weiterhin zur Einhaltung seines Versprechens auffordern.
Japan hatte zur Zeit der Aufnahme von Hashima und weiterer Stätten der industriellen Revolution der Meiji-Zeit in die Welterbeliste im Jahr 2015 öffentlich versprochen, die gesamte Geschichte der Insel bekannt zu machen. Dies sollte auch das Kapitel der Zwangsmobilisierung von Koreanern mit einschließen. An diese Zusage hält sich Japan bislang aber nicht.