Etwa 20 Prozent der letztes Jahr von Forschenden in Südkorea veröffentlichten Artikel aus dem Bereich Biomedizin sind vermutlich mit Hilfe großer Sprachmodelle (LLM) wie ChatGPT bearbeitet worden.
Entsprechende Studienergebnisse veröffentlichte ein Forscherteam um Dr. Dmitry Kobak an der Universität Tübingen jüngst in der Fachzeitschrift „Science Advances“.
Das Team analysierte in einer US-Datenbank registrierte biomedizinische Abstracts aus den letzten 15 Jahren und fand Spuren generativer Künstlicher Intelligenz.
Dem Ergebnis der Analyse zufolge tauchten unter 26.657 in den Abstracts vorkommenden Wörtern 454 im Jahr 2024 besonders häufig auf, die eher unüblich sind oder von LLMs bevorzugt werden.
Anhand dieser Wörter geht das Team davon aus, dass 13,5 Prozent der Abstracts des Jahres 2024 mit LLMs bearbeitet wurden.
Während der entsprechende Anteil in englischsprachigen Ländern wie Großbritannien und Australien bei etwa fünf Prozent lag, wurden in Südkorea, China und Taiwan etwa 20 Prozent erreicht.
Das Team vermutete, dass in nicht-englischsprachigen Ländern wie Südkorea LLMs z.B. als Werkzeug für das Korrekturlesen von englischen Texten verwendet werden. In englischsprachigen Ländern könnten die von LLMs empfohlenen Ausdrücke nachträglich leichter bearbeitet werden, um Spuren zu verwischen.