Ermittler haben wegen eines vor zwei Jahren bei einem Rettungseinsatz gestorbenen Marineinfanteristen am Donnerstag mehrere Orte durchsucht.
Es besteht der Vorwurf, dass Ermittlungen zum Tod des Soldaten behindert wurden.
Das Team um Sonderstaatsanwalt Lee Myung-hyun schickte Ermittler zum Wohnhaus des ehemaligen Verteidigungsministers Lee Jong-seop, ins Verteidigungsministerium und ins Büro für nationale Sicherheit.
Lees Assistent Jeong Min-yeong teilte vor der Presse mit, dass im Gesetz zur Einsetzung eines Sonderstaatsanwalts im Fall des Marineinfanteristen Chae illegale Handlungen von Ex-Präsident Yoon Suk Yeol und des Präsidialamtes sowie des Verteidigungsministeriums als Ermittlungsgegenstände festgehalten wurden. Konkret genannt wurden demnach eine Verheimlichung, Vertuschung und Beschwichtigung.
Chae war bei einer Suchaktion nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2023 im Landkreis Yecheon ums Leben gekommen. Bei den Ermittlungen zu den Todesumständen soll es Druck von oben gegeben haben.
Laut Berichten wurde Yoon wütend, nachdem ihm am 31. Juli jenes Jahres über das Ergebnis der ersten Untersuchung durch ein Ermittlungsteam der Marineinfanterie berichtet worden war. Damals soll er gesagt haben, dass keiner eine Division leiten wolle, wenn ein Divisionskommandeur für einen solchen Zwischenfall bestraft werde. Er soll veranlasst haben, dass die Übergabe des Falls an die Polizei verschoben und das Untersuchungsergebnis geändert wird.
Der damalige Verteidigungsminister Lee hatte an jenem Tag um 11.54 Uhr einen Anruf aus dem Präsidialamt erhalten. Daraufhin hatte er angeordnet, mit der Übergabe des Falls an die Polizei zu warten. Auf seine Anordnung hin wurden auch ein an dem Tag vorgesehenes Pressebriefing und die Berichterstattung vor dem Parlament abgesagt.