Der südkoreanische Kraftwerksbetreiber Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) ist wegen nachteiliger Vertragsklauseln in die Kritik geraten.
Wie erst jetzt bekannt wurde, akzeptierte das Unternehmen im Streit um ein Atomkraftprojekt in Tschechien eine offenbar nachteilige Vereinbarung mit dem US-Unternehmen Westinghouse Electric Company.
KHNP war im Juli des Vorjahres zum bevorzugten Bieter für das AKW-Projekt in Tschechien bestimmt worden. Westinghouse war einer der Mitbewerber und verklagte KHNP wegen Technologiediebstahls. Beide Seiten konnten sich jedoch sechs Monate später gütlich einigen.
Die Einzelheiten der damals getroffenen Vereinbarung wurden erst jetzt bekannt. Demnach soll KHNP bei jedem Export eines Reaktors mindestens eine Billion Won (715 Millionen Dollar) für Ausrüstungs- und Dienstleistungskäufe und als Technologiegebühren an Westinghouse zahlen. Zudem muss bei Exporten von mit einheimischer Technologie entwickelten kleinen modularen Reaktoren (SMR) überprüft werden, ob keine Technologie von Westinghouse zum Einsatz kam.
Der Vertrag soll eine Laufzeit von 50 Jahren haben.
KHNP wollte mit Verweis auf eine Geheimhaltungszusage keine Einzelheiten bestätigen. Das Unternehmen wies aber Behauptungen zurück, dass es sich um eine demütigende Einigung gehandelt habe.
Unterdessen wies das Präsidialamt das Industrieministerium an, den Fall zu prüfen.