Südkorea feiert seit dem Jahr 1964 den Tag des Rundfunks, an dem seither jährlich die Rolle und Unabhängigkeit des Rundfunks gewürdigt wird. Der Gedenktag, der auf 3. September fällt, erinnert an die Zuweisung des koreanischen Rufzeichens „HL“ durch die Internationale Fernmeldeunion (ITU) im Jahr 1947.
Die erste koreanische Rundfunkstation ging am 16. Februar 1927 während der japanischen Kolonialherrschaft (1910–1945) auf Sendung. Auf Anordnung des Generalgouverneurs wurde im Seouler Viertel Jeongdong der Sender Gyeongseong Broadcasting errichtet – Gyeongseong war damals der offizielle Name der Hauptstadt Seoul. Die Ausstrahlung erfolgte auf Koreanisch und Japanisch unter dem Rufzeichen „JODK“, auf der Frequenz 690 kHz und mit einer Sendeleistung von einem Kilowatt. Bis 1945 kamen weitere Stationen im ganzen Land hinzu, darunter in Pjöngjang und Busan.
Nach der Unabhängigkeit Koreas übernahm die US-Militärregierung die Sender, behielt jedoch zunächst die japanische Kennung „JO“ bei. Erst zwei Jahre später, 1947, erhielt Korea auf einer Konferenz der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in Atlanta das eigene Rufzeichen „HL“. Damit wurde auch im internationalen Äther ein Symbol koreanischer Souveränität gesetzt. Kurz darauf wurde Gyeongseong Broadcasting in Seoul Joongang Broadcasting umbenannt, den Vorläufer des heutigen öffentlich-rechtlichen Korean Broadcasting System (KBS).