Nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes wird China bei den Feierlichkeiten zum Siegestag in Peking Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un das gleiche Maß an Protokoll, Sicherheitsmaßnahmen und Behandlung wie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gewähren.
Der Nachrichtendienst NIS teilte am Dienstag die Prognose mit, dass Kim bei der Militärparade am Mittwoch auf dem Tian’anmen-Platz in Peking neben dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und Putin stehen werde. Damit würde die „trigonale Solidarität“ aus der Zeit des Kalten Kriegs nachgestellt.
Laut der Behörde besteht auch die Möglichkeit, dass Kim jeweils mit Xi und Putin zu bilateralen Gesprächen zusammenkommen wird.
Nach weiteren Angaben betrachtet Kim seine China-Reise als „optimale Karte“ dafür, die Lage auf der koreanischen Halbinsel zu steuern. Nach seinem formellen Debüt auf der Bühne der multilateralen Diplomatie könnte er künftig zu noch kühneren Maßnahmen greifen.
NIS schätzte außerdem die Zahl der nordkoreanischen Gefallenen im russischen Krieg gegen die Ukraine auf über 2.000. Dies übersteigt die von Nordkorea genannte Zahl.