Die südkoreanische Regierung wird das zweite Jahr in Folge einer Gedenkzeremonie in Japan zu Ehren der in der Sado-Mine eingesetzten Arbeiter fernbleiben.
Die Entscheidung teilte ein Regierungsvertreter am Donnerstag mit. In den Goldminen von Sado in der Präfektur Niigata hatten viele Koreaner während der japanischen Kolonialherrschaft Zwangsarbeit verrichtet.
Auch dieses Jahr war die Gedenkrede der japanischen Seite der Streitpunkt. Seoul ist laut dem Beamten der Meinung, dass angemessen zum Ausdruck kommen muss, dass koreanische Arbeiter wider Willen mobilisiert und zur Arbeit gezwungen worden waren. Beide Seiten hätten sich jedoch nicht auf einen genauen Wortlaut einigen können, was den Zwangscharakter der Arbeit anbetrifft, hieß es.
Die südkoreanische Seite habe mit der japanischen Seite aktiv Gespräche geführt, damit der Seelen der koreanischen Arbeiter gedacht und der Schmerz der Hinterbliebenen gelindert würden. Trotz ernsthafter Beratungen hätten die Meinungsverschiedenheiten nicht abgebaut werden können, hieß es.
Um Südkoreas Zustimmung für die Aufnahme der Sado-Mine in die UNESO-Welterbeliste im Juli 2024 zu erhalten, hatte Japan versprochen, jährlich eine Gedenkzeremonie abzuhalten. Südkorea hatte verlangt, auf die gesamte Geschichte der Stätte, einschließlich der Zwangsarbeit von Koreanern, aufmerksam zu machen.