Die Geschichte der südkoreanischen Auslandseinsätze begann mit dem Vietnamkrieg (1955–1975). Auslöser war ein Schreiben von US-Präsident Lyndon B. Johnson vom 9. Mai 1964, in dem er 25 Verbündete – darunter Südkorea – um Unterstützung bat. Seoul entsandte daraufhin im Juli 1964 ein mobiles chirurgisches Feldlazarett mit 130 Angehörigen sowie zehn Ausbildern des Taekwondo, einem koreanischen Nationalsport. Die erste Entsendung beschränkte sich damit auf nicht kämpfendes Personal.
1965 änderte sich der Auftrag. Washington erwog nun die Stationierung alliierter Kampfeinheiten. Nach einem Gipfeltreffen zwischen Seoul und Washington im Mai entschied Südkorea, auch Kampftruppen zu entsenden. Am 16. September wurde eine Vorhut aus 238 Soldaten des Heeres und 95 Soldaten des Marinekorps verlegt. Am 3. Oktober verließ die Marinebrigade „Cheongnyong“ („Blauer Drache“) den Hafen von Busan, am 16. Oktober folgte die Hauptstadtdivision des Heeres „Manegho“ („Wilder Tiger“).
Bis August 1966 wuchs das Kontingent auf Korpsstärke an. Stand 11. März 1968 waren 49.096 südkoreanische Soldaten in Vietnam stationiert. Nach offiziellen Regierungsangaben beliefen sich die Verluste bis zum 10. Februar 1968 auf 1.716 Gefallene, 3.727 Verwundete sowie 18 Vermisste beziehungsweise Kriegsgefangene.