Nach dem Ergebnis einer Umfrage halten acht von zehn Südkoreanern die US-Forderung nach einer Vorkasse in den Zollverhandlungen für ungerechtfertigt.
Am Mittwoch und Donnerstag befragte Realmeter landesweit 1.008 Wahlberechtigte. 80,1 Prozent stuften die Forderung nach einer Vorauszahlung als nicht gerechtfertigt ein. 61,4 Prozent bewerteten die Forderung als sehr ungerechtfertigt und 18,7 Prozent als eher ungerechtfertigt. 12,4 Prozent hielten sie für akzeptabel (5,1 Prozent sehr, 7,3 Prozent einigermaßen).
Hintergrund der Debatte ist eine Vorauszahlung von 350 Milliarden Dollar, die in den Zollgesprächen mit den USA gefordert wird.
Nach Einschätzung von Realmeter zeigt die starke Ablehnung, dass die Forderung – insbesondere im Lichte der Festnahmen südkoreanischer Arbeiter in den USA – vielfach als „Erpressung“ wahrgenommen wird. Es zeige sich ein ausgeprägtes Bewusstsein für den Schutz nationaler Interessen.
Am 4. September wurden im US-Bundesstaat Georgia 475 Arbeiter, darunter 317 Südkoreaner, bei einer Razzia der US-Einwanderungsbehörde festgenommen. Von ihnen konnten mittlerweile 316 Südkoreaner und 14 ausländische Staatsangehörige im Zuge einer freiwilligen Ausreise nach Südkorea gebracht werden.
In allen Regionen lag der Anteil der „ungerechtfertigt“-Antworten bei über 70 Prozent. Spitzenwerte verzeichneten Daegu und die Provinz Nord-Gyeongsang mit 84,0 Prozent sowie Gwangju und die Provinzen Süd- und Nord-Jeolla mit 84,8 Prozent.