Am 9. Oktober 1983 ereignete sich in Rangun, der damaligen Hauptstadt Birmas (heute Myanmar), ein Sprengstoffanschlag, der auf den südkoreanischen Präsidenten Chun Doo-hwan und seine Delegation abzielte. Die Bombe im Märtyrer-Mausoleum des birmanischen Unabhängigkeitskämpfers Aung San detonierte um 10.28 Uhr Ortszeit (12.58 Uhr koreanischer Zeit), unmittelbar vor dem Eintreffen des Präsidenten. Chun, das eigentliche Ziel des Attentats, blieb aufgrund einer vierminütigen Verzögerung unverletzt. 17 Angehörige seiner Delegation sowie Mitglieder der mitreisenden Presse kamen ums Leben, mehr als zehn weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Chun brach seine Reise durch sechs Staaten sofort ab und kehrte in den frühen Morgenstunden des 10. Oktober nach Seoul zurück.
Unter den Toten waren hochrangige Regierungsvertreter, darunter Vizepremier Seo Seok-jun, Außenminister Lee Beom-seok, der Stabschef des Präsidialamts, Ham Byeong-chun, sowie der wirtschaftspolitische Chefsekretär, Kim Jae-ik. Auch ein Arzt des Präsidenten, ein Zeitungsjournalist und mehrere Sicherheitskräfte gehörten zu den Opfern.
Die birmanischen Behörden leiteten umgehend Ermittlungen ein. Am 11. und 12. Oktober nahmen sie zwei der Attentäter fest und töteten einen weiteren. Die Regierung in Rangun legte am 4. November einen Abschlussbericht vor. Demnach habe es sich um eine Operation von Spezialkräften des nordkoreanischen Aufklärungsbüros gehandelt, die von drei Offizieren ausgeführt worden sei. Diese hätten auf schriftliche Weisung des damaligen Machthabers Kim Jong-il agiert. Birma brach noch am selben Tag die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab und wies das Personal der nordkoreanischen Botschaft in Rangun aus. Die Täter wurden vor birmanischen Gerichten verurteilt. Am 9. Dezember ergingen Todesurteile.
Der Anschlag löste weltweit scharfe Reaktionen aus. Costa Rica, die Komoren und Westsamoa brachen ihre Beziehungen zu Pjöngjang ab, weitere 69 Staaten verurteilten das Regime. Erst im April 2007 nahm Myanmar wieder diplomatische Beziehungen zu Nordkorea auf.