Südkorea und die USA haben in ihrer neuen gemeinsamen Erklärung zur Sicherheitspolitik offenbar den Hinweis auf ein mögliches Ende des nordkoreanischen Regimes gestrichen.

Die frühere Passage, wonach ein nordkoreanischer Atomangriff nicht hinnehmbar sei und das Ende des Regimes von Kim Jong-un bedeuten würde, fehlt in der Erklärung zu ihrer 57. Sicherheitskonsultation (SCM). 

Das berichteten mehrere Militärquellen am Freitag. Die als direkte Drohung gegen das nordkoreanische Regime gedachte Formulierung war 2022 zur Regierungszeit von Yoon Suk Yeol in die Erklärung aufgenommen worden. Auch im Jahr darauf wurde daran festgehalten.

Beobachter sehen in der Änderung unter Präsident Lee Jae Myung einen Schritt in Richtung Entspannung auf der koreanischen Halbinsel, zumal US-Präsident Donald Trump ein Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un anstrebt.

Weiter soll es in dem Dokument heißen, dass die USA ihre konventionelle Abschreckung gegenüber „allen Bedrohungen in der Region, einschließlich Nordkoreas“ stärken wollen. Im Vorjahr war in der Erklärung noch ausdrücklich von „nordkoreanischer Aggression“ die Rede.

Analysten werten dies als Hinweis darauf, dass die Rolle der in Korea stationierten US-Streitkräfte künftig breiter angelegt sein wird und sie strategisch flexibler sein sollen. Die gemeinsame SCM-Erklärung soll bald offiziell veröffentlicht werden.