Eine Expertengruppe in Südkorea hat die Stadt Seoul aufgefordert, wegen des umstrittenen Sanierungsprojekts in der Nähe des Jongmyo-Schreins ein sogenanntes Heritage Impact Assessment (HIA) durchzuführen.
Ein Plan der Stadtverwaltung von Seoul, den Bau eines bis zu 142 Meter hohen Gebäudes gegenüber dem Jongmyo-Schrein zu ermöglichen, sorgte für eine heftige Auseinandersetzung zwischen der Stadtverwaltung und der Behörde für Nationales Erbe.
Das Koreanische Nationalkomitee des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS) veröffentlichte nach einer Vorstandssitzung am Sonntag seine Stellungnahme in der Angelegenheit. Darin stellte das Gremium eine gemeinsame Folgenabschätzung und die offizielle Einleitung eines internationalen Beratungsverfahrens als beste Lösung vor.
Der Vertragsstaat, nämlich die Behörde für Nationales Erbe (KHS), sollte das Welterbezentrum formell über die Situation benachrichtigen. Es sollte eine Folgenabschätzung unter Beteiligung der Stadt Seoul, von KHS und Sachverständigen durchgeführt werden, schlug ICOMOS Korea vor.
Die Organisation verwies zudem darauf, dass sich das Welterbezentrum und viele Experten besorgt über den Hochhausentwicklungsplan, die potenzielle Beschädigung der Landschaftsachse und die mangelnde Koordinierung zwischen den zuständigen Institutionen äußern.
ICOMOS ist ein Beratungsgremium der UNESCO. Es bewertet Nominierungen für die Welterbeliste und überwacht die Erhaltung des Welterbes weltweit.