Präsident Lee Jae Myung hat mit Blick auf die derzeitige Lage der innerkoreanischen Beziehungen von einer sehr gefährlichen Situation gesprochen. 

Die entsprechende Äußerung machte er an Bord der Präsidentenmaschine auf dem Weg von Südafrika nach Ankara am Montag.

Nordkorea lehne jeglichen Kontakt ab. Sollte es zu einem zufälligen Zusammenstoß kommen, gebe es keine Möglichkeit, dies beizulegen, sagte er vor dem mitreisenden Pressekorps. 

Er wies darauf hin, dass Nordkorea derzeit entlang der militärischen Demarkationslinie drei Reihen von Drahtzäunen errichte. Dies habe der Norden in den Jahrzehnten seit dem Waffenstillstand im Koreakrieg noch nie getan. 

Unter der Voraussetzung einer starken Abschreckung müsse laut Lee an der Schaffung von Bedingungen für einen Dialog gearbeitet werden, damit Spannungen abgebaut werden können. In dem Zusammenhang nannte er die Einstellung von Radio- und Fernsehsendungen, die an Nordkorea gerichtet sind. Auch die Rückführung von sogenannten unbelehrbaren Langzeithäftlingen könne eine solche Maßnahme sein.

Gemeint sind ehemalige nordkoreanische Kriegsgefangene, Spione oder andere, die ihrem kommunistischen, sozialistischen Glauben nicht abschwören wollen und deswegen viele Jahre im Gefängnis verbrachten. 

Mit Blick auf Nordkorea sagte Lee, man sei jederzeit offen für Gespräche. Mit Verweis auf die von ihm präsentierte E.N.D-Strategie (Austausch, Normalisierung der Beziehungen und Denuklearisierung) erklärte er, dass ein Austausch stattfinden müsse.