Die Staatsanwaltschaft hat 15 Jahre Haft für den früheren Ministerpräsidenten Han Duck-soo gefordert.

Han wird Beihilfe und Anstiftung im Zusammenhang mit der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts durch den früheren Präsidenten Yoon Suk Yeol vorgeworfen.

In der abschließenden Anhörung im Verfahren gegen Han am Mittwoch argumentierte ein Sonderermittlerteam, dass dieser als einzige Person den vermeintlichen Aufruhr hätte stoppen können, seine Amtspflichten aber vernachlässigt und Yoons Handeln unterstützt habe.

Die Staatsanwälte baten das Gericht, den enormen Schaden für den Staat und seine Bevölkerung zu berücksichtigen. Auch sein Versuch, die Verhängung des Kriegsrechts im Nachhinein prozedural zu legitimieren und Dokumentenfälschung in diesem Zusammenhang müssten für das Urteil berücksichtigt werden.

Laut Anklageschrift berief Han kurz vor der Verhängung des Kriegsrechts durch Yoon eine Kabinettssitzung ein, um dem Vorgang einen legitimen Anschein zu verleihen und berief erst mehr als drei Stunden, nachdem ein entsprechender Antrag das Parlament passiert hatte, eine weitere Sitzung zur Aufhebung des Dekrets ein.

Han soll eine überarbeitete Fassung der Kriegsrechtserklärung entworfen und unterzeichnet haben, um die verfahrensrechtlichen Mängel des ursprünglichen Dokuments nachträglich zu beheben. Dieses Dokument wurde später auf seine Anweisung hin vernichtet. Vor der Nationalversammlung und dem Verfassungsgericht sagte er zunächst fälschlicherweise aus, von der Existenz des schriftlichen Kriegsrechtsdekrets nichts gewusst zu haben.

Das Gericht will sein Urteil am 21. oder 28. Januar fällen.