Das Verteidigungsministerium hat Ermittlungen zu mutmaßlichen Flugblattaktionen gegen Nordkorea aufgenommen.
Es steht der Verdacht im Raum, die Vorgängerregierung von Yoon Suk Yeol habe Nordkorea zu provozieren versucht. Damit habe sie einen Vorwand für die Verhängung des Kriegsrechts schaffen wollen.
Wie das Militär am Freitag mitteilte, lud die Ermittlungsabteilung des Ministeriums den früheren und den amtierenden Kommandeur der Einheit für psychologische Operationen vor. Mit ihnen zusammen sei der Ablauf der Einsätze durchgegangen worden. Ermittler waren außerdem für eine Vor-Ort-Kontrolle bei einer an der Front stationierten Truppe.
Die Einheit für psychologische Operationen ist dem Verteidigungsministerium direkt unterstellt. Sie setzt Instrumente der psychologischen Kriegsführung gegen Nordkorea ein, darunter Radiosendungen, Lautsprecher-Durchsagen und Flugblätter.
Ein ehemaliger Soldat der Einheit hatte Medien gegenüber erklärt, diese habe zwischen Oktober 2023 und Anfang Dezember vergangenen Jahres Flugblätter in Richtung Nordkorea geschickt. Übergeordnete Stellen seien darüber nicht informiert worden. Ein nordkoreanischer Gegenschlag sei mit der Aktion billigend in Kauf genommen worden. Die Aktionen seien ihm zufolge begonnen worden, bevor Nordkorea seine Provokationen mit Müllballons startete.