Ermittlungen bei den Streitkräften haben ergeben, dass die Regierung Yoon Suk Yeol etwa ein Jahr vor der Verhängung des Kriegsrechts am 3. Dezember 2024 neue Flugblattaktionen beschlossen hatte.
Wie eine interne Untersuchung des Militärs ergab, wurde die Wiederaufnahme solcher Operationen auf einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats (NSC) im Oktober 2023 beschlossen. Im Zeitraum Februar bis November 2024 wurden mindestens 23 Mal anti-nordkoreanische Flugblätter verschickt. Dabei wurden wichtige nordkoreanische Städte wie Pjöngjang und Wonsan sowie Truppeneinheiten ins Visier genommen.
Dies stellte das Verteidigungsministerium neulich fest, wie das Büro der Abgeordneten der Demokratischen Partei, Choo Mi-ae, am Mittwoch mitteilte.
Aus welchem Grund die Wiederaufnahme von Flugblattaktionen beschlossen wurde, lasse sich nicht eindeutig feststellen. Denn die damaligen Sitzungsergebnisse blieben als präsidiales Dokument unter Verschluss, hieß es.
Das Team um Sonderstaatsanwalt Cho Eun-seok hatte im November Ex-Präsident Yoon und Ex-Verteidigungsminister Kim Yong-hyun wegen Feindbegünstigung angeklagt. Sie sollen "anormale Militäroperationen" gestartet haben, um eine militärische Reaktion Nordkoreas zu provozieren. Dies sollte nach Einschätzung der Ermittler als Vorwand für die Ausrufung des Kriegsrechts dienen.