Der südkoreanische Stammzellenforscher Hwang Woo-suk hat in seinem Bericht für das Wissenschaftsmagazin „Science“ über das weltweit erste Klonen von Stammzellen unheilbar kranker Menschen bewusst gefälscht.
Zu dem Schluss kam die Untersuchungskommission der Seoul Nationaluniversität (SNU). Das Expertengremium veröffentlichte am Morgen erste Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen.
Festgestellt worden sei, dass am 15. März 2005, als Hwangs Team dem Fachmagazin den Bericht eingereicht hatte, nur zwei Stammzellen, und damit neun weniger als in der Abhandlung behauptet, existierten. Vier der übrigen neun Stammzellen seien bereits zu Anfang des Jahres verseucht und irreparabel zerstört worden. Über zwei weitere fehlten Forschungsdaten. Drei lägen als Zellkolonien vor. Zum Zeitpunkt der Abgabe des Berichts seien diese noch nicht so weit entwickelt gewesen, dass man sie als Stammzellen hätte bezeichnen können.
Den Untersuchungen der Kommission zufolge hätten Hwangs Forscher die Ergebnisse des Klonens von allein zwei Stammzellen auf die restlichen neun Zellen übertragen. Die Fotos, die eine Übereinstimmung zwischen den DNA-Strukturen der Körperzellen der Patienten und denen der geklonten Stammzellen belegen sollen, seien gefälscht. Die Forscher hätten die Körperzellen der neun Patienten geteilt und fotografiert, hieß es.
Ob die hergestellten zwei Stammzellen geklonte oder gewöhnliche embryonale Stammzellen sind, sollen zurzeit stattfindende DNA-Analysen klären. Deren Ergebnisse würden in wenigen Tagen erwartet. Die Untersuchungskommission warf Hwangs Team schwer wiegende Fehler vor, welche die Grundlagen der Wissenschaft mit dem größten Stellenwert, nämlich Genauigkeit und Wahrheitsgehalt, bedrohten.
Die Kommission kündigte an, dass auch Untersuchungen über Hwangs Arbeit aus dem Jahre 2004 über das weltweit erste Klonen embryonaler Stammzellen und den ersten Klonhund Snuppy aufgenommen würden.